Mittwoch, 29. April 2009

Alte Geschichten ... Master and Servant

Diese alte Geschichte war eine der Ersten, die mir im Laufe meiner Onlinedating-Laufbahn passiert ist - und sie hat mich geprägt. Durch Sie (die Frau, nicht die Geschichte) habe ich eine Seite an mir kennengelernt, die ich bis dahin nicht kannte. Ich habe gelernt damit umzugehen und diese Seite auch auszuleben. Diese Seite ist dominant ...

Es begann wie üblich ... Mails, Telefonate, Treffen. Ich kürze das mal ab :) Bei einem Abendessen bei Ihr daheim war ich der Nachtisch. Sie hatte das alles schon wunderbar geplant. Es war absolut geil. Wilder Sex in allen möglichen Stellungen - bis die Couch zusammenbrach.

Ein paar Tage später - in der Zwischenzeit hatten wir keinen Kontakt, da sie keine Beziehung wollte (?) - kam eine SMS: "Weisst Du, worauf ich jetzt Lust hätte?" Ich spielte mal den Ahnungslosen, aber Sie schrieb dann relativ deutlich, dass Sie es auf ein bestimmtes Körperteil abgesehen hatte. Ich schrieb Ihr nur "Übermorgen, 19:00 bei mir. Sei pünktlich oder vergiss es".

Pünktlich stand Sie vor der Türe. In einem Business-Outfit (aufmerksame Twitter-Leser wissen, das mir das gefällt ;) mit enger Bluse, die oberen zwei Knöpfe offen und einem Minirock, unter dem die Halterlosen hervorblitzen. Ich hab Sie in die Wohnung gezogen, Ihr die Kleider vom Leib gerissen und Sie im Stehen von hinten gefickt.

Ein paar Wochen ging das so weiter. Dates per SMS ausgemacht, Sex bis zum umfallen. Bis Sie eines Tages meinte, Sie möchte gerne "mehr". Ich solle Ihr sagen, was Sie zu tun hat. Nicht z.b. Kleiderwünsche äußern, sondern es Ihr befehlen. Für Neues bin ich immer aufgeschlossen, los geht's!

Der Anfang war noch relativ harmlos. Befohlen, ohne Unterwäsche zu kommen, bis hin zu der Order, eines Abends im Februar komplett ohne - nur mit einem Mantel - zu erscheinen (und dann zu kommen ;) Mein Tonfall wurde immer dominater. Nicht nur die Anordnungen, sondern auch die Androhung von Konsequenzen, die ich dann auch durchgezogen habe.

Es ging soweit, dass Sie eines Tages schluchzend in meinem Wohnzimmer am Boden saß. Und sie heulte wirklich. Ich bilde mir ein, den Unterschied zwischen einem "normalen" Weinen und einem wirklich emotionalen Weinkrampf zu (er)kennen. Sie brachte kein Wort heraus. Sie rang nach Luft. Ihre Haut hatte eine tiefrote Farbe angenommen.

Ich hab sie angeschriehen, dass Sie gefälligst die Klappe halten oder nach Hause fahren soll (höflich formuliert). In diesem Moment wurde Ihr Weinen noch heftiger und ich habe mich vor mir selbst erschrocken. Ich war zu einer derartigen Kälte fähig? Wie kann man jemand anderem soetwas antun? Auch wenn es nur eine Sex-Beziehung war - da liegt ein Mensch mit Gefühlen und erstickt vor lauter Heulen fast.

Nach der Schreckminute vor mir selbst hab' ich Sie in den Arm genommen und wir sind fast geschlagene 2 Stunden am Boden gesessen und Sie hat weiter geheult. Ich habe noch nie einen Menschen so weinen gesehen und gehört. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt echt nicht, was ich tun sollte.

Mitten in der Nacht habe ich Sie bis in Ihre Wohnung gebracht und Sie ins Bett gesteckt - und bin dann, nachdem ich mich versichert hatte, dass es Ihr wieder halbwegs gut geht, gefahren. Vor kurzem, nach fast 10 Jahren, haben wir uns zufällig wiedergetroffen, auf einer rein platonischen Basis. Unser damaliges Erlebnis war ein Tabu-Thema.

Ich habe durch Sie meine dominante Seite entdeckt und gelernt, damit umzugehen. Sie soweit auszuleben, dass man (und auch Frau ;) damit (und dadurch) Spaß haben können ... und auch gelernt, rechtzeitig zu bremsen.

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